[1986:] The silver domes of the Pine Gap base operated by the United States, and the uranium mines dotted over the outback landscape, are symbols of the way white culture has oppressed and all but destroyed the culture of the Australian Aborigines. Pine Gap itself and many of the other mines are on Aboriginal sacred land, a situation supported and encouraged by Federal Governments of both major parties. The song was inspired by the Pine Gap Women's Peace Camp of 1983. (Judy Small Songbook 52)
[1998:] Die ERA [Energy Resources of Australia], drittgrößter Uranproduzent der Welt, will inmitten eines der berühmtesten Naturgebiete Australiens das zweitgrößte, unerschlossene Uranvorkommen der Erde ausbeuten. Der 25köpfige [sic!] Aborigines-Stamm der Mirrar, traditioneller Besitzer des geplanten Minenstandortes Jabiluka, wehrt sich. Spätestens seit Minengegner Ende März letzten Jahres ein permanentes Protestcamp in der Nähe Jabilukas aufgeschlagen haben, hat der ungleiche Kampf im Kakadu Nationalpark die Öffentlichkeit erreicht. Über 3000 Demonstranten sind inzwischen in den 260 Kilometer östlich von Darwin gelegenen Flecken gereist, um gegen die Mine zu protestieren. [...]
Etwa 63 500 Tonnen Uran verbrauchen die rund 450 Atomkraftwerke weltweit pro Jahr. Doch nur rund 35 600 Tonnen des gelb-bräunlichen, als sogenannter yellowcake verschifften Metalls werden produziert. Australien, mit den größten Uranlagerstätten der Welt (geschätzt: 633 000 Tonnen) gesegnet, will sich sein Stück vom gelben Urankuchen sichern. 5500 Tonnen Uran produziert das Land derzeit pro Jahr in nur zwei Minen und liefert es an Atommeiler in elf Ländern, darunter Deutschland. [...] Mit 6,2 Milliarden Dollar soll die [neue] Mine in ihrer auf 28 Jahre angelegten Betriebsdauer die australische Wirtschaft beflügeln. 164 Arbeitsplätze verspricht das Unternehmen der strukturschwachen Region. Insgesamt 210 Millionen Australdollar sollen für die ansässigen Aborigines abfallen.
Doch [...] die Aborigines, nach den Gesetzen des Northern Territory traditionelle Besitzer Jabilukas, wollen die Mine nicht. [...] Aus Sorge um ihre heiligen Stätten und ihre kulturelle Identität hätten [so sagt Jacqui Katona, Sprecherin der Ureinwohner,] die Aborigines schon 1970 gegen die nur 22 Kilometer von Jabiluka entfernt gelegene Ranger-Mine, heute ebenfalls im Besitz der ERA, protestiert. Nur unter Druck hätten die Menschen damals eine Vereinbarung unterzeichnet, die schließlich den Bau der Mine ermöglichte und heute von der ERA auch als Grundlage für den Minenstandort Jabiluka genutzt wird. "Auch damals hat man den Mirrar Arbeit, Häuser und bessere Gesundheitsversorgung versprochen", sagt Katona. Profitiert habe bislang nur das Unternehmen. "Die Mirrar leben bis heute unter Drittwelt-Bedingungen."
Die Ranger-Mine ist mit einem Ausstoß von 4000 Tonnen Uran jährlich derzeit die drittgrößte Uranmine der Welt. Auf 500 Hektar Land kann hier jeder Tourist Minenbaukunst im Detail studieren. Gewaltige Abraumhalden türmen sich zwischen den beiden Tagebau-Gruben. Radioaktives Restgestein wird in einem durch Erdwälle gesicherten Damm zwischengelagert. Wasser, das für den Extraktionsvorgang des Urans benötigt wird, verdunstet in mehreren Absetzbecken und hinterläßt seine verstrahlte Fracht. Umweltschützern ist der Koloß, der wie Jabiluka von allen Seiten vom Kakadu Nationalpark umgeben ist, suspekt. Sie sehen die einzigartige Natur des Nationalparks bedroht, eines der großartigsten Feuchtgebiete der Welt. [...]
Anders als in der benachbarten Ranger-Mine soll das Uran in Jabiluka unter Tage abgebaut werden. Die Mine selbst werde nur eine Fläche von "knapp zwei Fußballplätzen" in Anspruch nehmen, so [Manager Philip] Shirvington. Der Abraum soll mit Zement vermischt und in unterirdischen Stollen oder in den alten Gruben der Ranger-Mine gelagert werden. Hare Lacy von der Industrie-Agentur UIC [Uran-Informations-Center]: "Eine Mine mit weniger Einfluß auf die Umwelt als Jabiluka ist kaum vorstellbar." Doch die Kampagne der Mirrar zeigt schon Wirkung. Einer kürzlich veranstalteten Umfrage zufolge lehnen 67 Prozent der Australier die neue Mine ab. [...] "Die Aborigines jagen und leben in diesem Gebiet. Sie begraben hier ihre Toten, bringen ihre Kinder zur Welt und leben ihre Kultur," so Katona. "Für die Mirrar ist Jabiluka eine Frage des Überlebens." (Philip Bethge, Der Spiegel, 11. Januar)