Henry's Liederbuch
Copyright © Hans-Henry Kochlin / Schlagsaite
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Der Landmesseur
oder aus den guten alten Zeiten eines immer noch verkannten Berufsstandes
- Wir kommen heimlich über Nacht,
Fallen ein in Flur und Feld,
Das Land ist grenzenlos - wie wir -
Auf das man uns bestellt.
Wir stell'n rot-weiße Stangen auf,
Laufen wie bescheuert hin und her,
Und der am lautesten fluchen kann,
Ist unser Ingenieur.
- Von Regen, Sonne, Wind und Eis
Gegerbt ist unsere Haut,
Der Lodenmantel ist voll Dreck,
Die Stiefel sind versaut,
Wenn's kalt ist trinken wir heißen Grog
Und sonst ein Fäßchen Bier,
Innen trink- und außen wetterfest
Mußt Du sein als Landmesseur.
- Tagtäglich seh'n wir der Gefahr
Auf's neu' ins Angesicht
Wir werden immer weniger,
Viele übersteh'n es nicht.
Der Bauer seine Forke schwingt,
Der Nachbar das Gewehr,
Nur wer vor dem Stier den Zaun erreicht,
Überlebt als Landmesseur.
- Das reine Maß am richt'gen Fleck
Zu finden ist uns recht,
Besonders gerne suchen wir's
Beim weiblichen Geschlecht.
Das Kreuz gebeugt, ein Auge zu,
Das andere linst durchs Rohr
Der schönen Maid auf den holden Leib -
Mit und ohne was davor.
- Wir graben hier und messen da,
Und rennen kreuz und quer,
Wenn immer alles richtig wär'
Hießen wir nicht VER-messer
Wenn Ihr uns einmal holen müßt,
Stellt die Getränke vor die Tür,
Holt die Hunde rein, laßt die Mädchen raus,
Es dankt der Landmesseur !
Quelle + Arr. © H.-Henry Kochlin / Schlagsaite 1996.
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Layout : Henry Kochlin (Schwerin)
aktualisiert am 11.04.2000