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Henry's Songbook

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We're Filling A Bottle For Ronnie

  • (Tom Paxton)

    Chorus:
    We're filling a bottle for Ronnie, we're filling it up to the brim
    And we'll never rest till we all pass the test
    For we all think the world of him
    We're filling a bottle for Ronnie, and we'll never kick up a fuss
    For we're only doing to that little bottle
    What Ronnie's been doing for us

    I go to my job every morning, I go to my job every day
    My buddies and me, we're all plumbers, and we
    Can't complain, for the job is okay
    So there we are drinking our coffee and smoking a last cigarette
    When in comes the foreman all red in the face
    Saying, This is the hottest one yet
    So Louie says, What's the big problem, what's got your dander up, Joe
    Joe, he goes, Look in the paper my friend
    It's there for the whole world to know
    The President's gonna stop all these drugs by testing us one at a time
    So all of us lays down our tools on the floor
    And we busily start fighting crime

    The people who work in the White House, according to what I read here
    Are gonna be filling their own little bottles
    To make sure the message is clear
    At Cabinet meeting with Ronnie they're gonna be taking a break
    They'll call a recess at the Gipper's request
    And they'll all have some wee-wee to make

    They're gonna be testing our children, and you can be certain of that
    They're gonna be testing our old maiden aunts
    And they're gonna be testing our cats
    They used to go looking for traitors who commonly hid under beds
    Now, 'stead of them stirrin' up all of this urine
    They ought to try testing their heads

Susannes Folksong-Notizen

  • english [1988:] How wonderful! The President and Mrs. Reagan have appeared together on television so the drug problem ist finally behind us once and for all. Nothing like tossing some slick production at something to make us forget all about it. But I thought one of the President's suggestions was worth a little examination. (Tom Paxton, intro 'Politics')

  • german [2001:] Kenneth Curtis ist Recycling-Unternehmer. [...] Abgepackt in Tausende von Tütchen zu je 125 Millilitern hütet er eine Flüssigkeit aus garantiert biologischer Produktion: Curtis' eigener. Seit vier Jahren macht der Ex-Rohrverleger rege Geschäfte mit seinem kleinen Geschäft [...]. Curtis, 42, ist Amerikaner, und in seiner Heimat gelten Gesetze und Bräuche, die einen wie ihn reich machen können - oder aber ihn hinter Gitter bringen. Seinetwegen hat der US-Bundesstaat South Carolina ein "Miktions-Gesetz" erlassen: Wer Urin verkauft, riskiert demnach bis zu fünf Jahren Gefängnis. Curtis floh nordwärts und verrichtet sein Business jetzt in Hendersonville, North Carolina.

    Curtis lebt davon, dass sein Urin geradezu subversiv sauber ist. Er trinkt und raucht nicht, er schluckt keine Medikamente ("auch nicht bei Kopfschmerzen"); das Wichtigste aber ist: Weder zündet er sich Joints an, noch nimmt er andere illegale Drogen. Und daraus schlägt er Kapital. Seit rund 15 Jahren müssen sich Millionen Amerikaner regelmäßig von ihren Arbeitgebern auf Drogenkonsum hin untersuchen lassen. Laut Gesetz werden alle Bundesangestellten überprüft, aber zunehmend auch Arbeitnehmer der freien Wirtschaft: Piloten, Busfahrer und Sicherheitsbeamte, Banker, Journalisten und Programmierer, selbst Supermarktpersonal, Fließbandarbeiter und Bulettengriller in Fast-Food-Restaurants. Unter den größten US-Unternehmen, so ergab eine Unfrage dieses Jahres, testen 67 Prozent. Der Autokonzern General Motors sucht im Harn seiner Mitarbeiter ebenso nach Illegalem wie der Chiphersteller Intel oder auch die im Geschäft mit legalen Drogen tätige Brauerei Anheuser-Busch ("Budweiser").

    In dem noch von US-Präsident Ronald Reagan ausgerufenen "Krieg gegen die Drogen" ist an intimster Front längst beträchtlicher Kollateralschaden entstanden. Die Unschuldsvermutung ist abgeschafft. Jeder ist verdächtig. Respekt vor dem Privatleben gilt wenig. In vielen Firmen müssen sogar langjährige Angestellte darauf vorbereitet sein, bei Stichproben auf Kommando innerhalb von Stunden in ein Röhrchen zu pinkeln. Für Stellenbewerber gehört die Urinkontrolle so fest zum Standardprogramm wie das Passbild in der Mappe; wer positiv getestet wird, kann gleich nach Hause gehen.

    Auch in Deutschland verlangen einige Großbetriebe schon Einblick in die Blase von Bewerbern. Getestet wird bei Bosch in Reutlingen, bei der BASF, bei DaimlerChrysler und bei MTU in München. Doch amerikanische Verhältnisse sind hier längst nicht erreicht. In den USA ist die obsessive Testerei ausgewachsen zu einem riesenhaften Industriezweig mit 5,9 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Ob die Flüssigfahndung ihr Geld wert ist, bleibt indes ungewiss. Bisher konnte keine Studie belegen, dass Drogentests die Produktivität oder auch nur die Arbeitssicherheit erhöhen. Der Computerhersteller Hewlett-Packard hat daher letztes Jahr mit der Urin-Leserei aufgehört.

    Ohnehin ist der Erkenntniswert bescheiden: Harte Drogen wie Kokain oder Heroin bleiben im Harn nur wenige Tage nachweisbar. Einzig THC, der Wirkstoff von Haschisch, ist länger aufspürbar, und so richten sich die Massentests vor allem gegen Marihuana, dessen Konsum außer in den USA in immer mehr Staaten der westlichen Welt toleriert wird, weil seine Gefährlichkeit nicht heranreicht an die legaler Drogen wie Zigaretten oder Alkohol. [...]

    "Noch nie", beteuert Curtis, "ist jemand mit meinem Urin durch einen Test gefallen." [...] Ein mitgeliefertes Hitzekissen bringt den Inhalt binnen Minuten auf Körpertemperatur, denn bislang beurteilen die Tester die Authentizität einer dargereichten Probe ausschließlich mit Hilfe des Thermometers. (Marco Evers, Spiegel, 15. Oktober)

Quelle: USA

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Henry
© Sammlung : Susanne Kalweit (Kiel)
Layout : Henry Kochlin  (Schwerin)

aktualisiert am 4.06.2002