Susannes
Folksong-Notizen
[1994:] Roy Bailey [...] mentioned to me in an interview back in the late eighties that he hoped Christy [Moore] would cover [Burning Times]. Eventually the song appeared on 'Smoke and Strong Whiskey'. "The amazing thing about that is I never knew he wanted me to do it. It came to me in a very roundabout way. I actually got the song from my sister who got it from a woman in America and I didn't initially recognise Roy's voice. I had the tape quite a while before I realised it was Roy singing. It's a brilliant song though." (Sean McGhee interviewing Christy Moore, Rock 'n' Reel 17, p 23)
[1998:] Über mehr als fünf Jahrhunderte, von der Etablierung der Inquisition durch Papst Innozenz IV. Anno 1252 bis in die Zeit der Aufklärung, haben die Hüter des alleinseligmachenden Christenglaubens eine grausige Blutspur gezogen. Nach weit auseinanderklaffenden Schätzungen wurden zwischen einer und zehn Millionen Menschen vom Leben zum Tode befördert, die meisten bei lebendigem Leibe verbrannt. [...] Das Glück, Roms Häresie-Edikt zu überleben, hatten die wenigsten, die der Heiligen Inquisition in die Hände fielen. Am schlimmsten wütete die Glaubenspolizei in Spanien und, zur Zeit der großen Hexenjagd, in Deutschland. [...]
Seinen Gipfel erklomm der perverse Ungeist der Inquisition im 500 Jahre wütenden Hexenwahn, der sich vor allem aus zwei Quellen speiste: aus dem magischen Weltbild des Mittelalters, das bevölkert war von Zauberern und bösen Geistern, und aus der im Christentum tief verwurzelten Angst vor der Frau als Verführerin. In diesem okkulten Universum, an das auch Fürsten, Bischöfe und Päpste glaubten, waren Hexen menschengewordene Teufel. Die Furcht vor dem Weib als willfährigem Gefäß des Bösen unterfüttert bis heute den Priesterzölibat.
Die erste Hexe wurde 1275 in Toulouse verbrannt. Insgesamt fielen dem Massenwahn nach Schätzung von Historikern europaweit über eine Million Frauen zum Opfer. Besonders arg grassierte die Hexenverfolgung in Deutschland. Hier erschien 1487 das Pamphlet "Malleus Maleficarum", der Hexenhammer, geschrieben von den Inquisitoren Heinrich Institoris und Jakob Sprenger, das Standardwerk der christlichen Frauenfeinde schlechthin. [...] Die Reformatoren, allen voran Martin Luther, waren in diesem Punkt keinen Deut besser als die papsttreuen Katholiken. Ausgerechnet Italien, das päpstliche Stammland, blieb von der Hexenjagd weitgehend verschont - dank der Vernunft der römischen Kardinäle. Die erließen 1588 ein Verbot, der Hexerei angeklagte Frauen dürften keine anderen Frauen als Komplizinnen benennen. [...]
Einer der wenigen, die öffentlich gegen die Seuche auftraten, war Friedrich von Spee. Der deutsche Jesuit mußte als Beichtvater zahlreichen Frauen bei ihrer Hinrichtung beistehen. In seiner 1631 erschienenen Schrift "cautio criminalis" prangerte er die Unmenschlichkeit der Hexenprozesse an: "Persönlich kann ich unter Eid bezeugen, daß ich bis jetzt noch keine verurteilte Hexe zum Scheiterhaufen begleitet habe, von der ich unter Berücksichtigung aller Gesichtspunkte hätte sagen können, daß sie wirklich schuldig sei." [...] Der dumpfe Wahn ließ erst allmählich nach, als Naturwissenschaft und Aufklärung begannen, die Welt rational zu erklären und zu deuten. Die letzte Hexe bestieg 1782 im Schweizer Kanton Glarus den Scheiterhaufen.
Auch der Hexenwahn wurde wie die Ketzerei von den Regierenden genutzt, um mißliebige Untertanen oder Kontrahenten zu vernichten. 1431 ließ die Inquisition auf dem Marktplatz von Rouen ein schlichtes Landmädchen in Flammen aufgehen, das drauf und dran war, die englischen Besatzer aus Frankreich zu verjagen: Jeanne d'Arc, die Jungfrau von Orléans. Da ihr sonst allenfalls kriegerische Begabung und Tapferkeit vorzuwerfen waren, konstruierten die kirchlichen Richter auf massiven Druck der Briten eine Anklage wegen Hexerei. (Spiegel, 1. Juni)
[1998:] Pope John Paul II cleared the way yesterday for one of the most humbling apologies ever made by a religious leader - a public act of repentance for the Inquisition, which for almost seven centuries was a central institution of the Roman Catholic Church. [...] The pontiff said: 'acquiescence shown ... towards intolerant and even violent methods in the service of truth' was an issue to which 'the children of the Church cannot but turn with hearts open to repentance'. It remains to be seen how unambiguous the Pope's expression of regret will be. [...]
From the thirteenth to the twentieth centuries, inquisitors developed different practices to impose Catholic orthodoxy. But about 10 per cent of obstinate heretics were executed, most burnt at the stake. The Inquisition was initiated by Pope Gregory IX in 1233, when he wrote to French bishops informing them that he intended to repress heresy, witchcraft, sorcery, alchemy and deviations such as devil worship. Papal inquisitors instilled particular fear after 1252, when a papal bull from Innocent IV authorised torture to extract confessions. The so- called Spanish Inquisition [...] reached its apogee in the fifteenth and sixteenth centuries under the rule of Ferdinand of Aragon and Isabella of Castille, whose armies swept across the Iberian Peninsula forcing Jews and Muslims to convert to Christianity. Most brutal of the inquisitors was the dreaded Tomás de Torquemada, who burned an estimated 2,000 'heretics' at the stake as Grand Inquisitor. Its counterpart - the Roman Inquisition - concentrated on frying Protestants. [...]
Renamed the Holy Office in 1908, the Inquisition became the Congregation for the Doctrine of the Faith in 1965 and remains responsible for disciplining and excommunicating heretical theologians and priests. (Observer, 1 Nov)
[2000:] Die Protestanten standen
den Katholiken nicht nach, in evangelischen Landen wurden sogar mehr
Frauen zu Tode gebracht als in altkirchlichen Regionen. Die letzte
"Hexe" bestieg 1782 im Schweizer Kanton Glarus den
Scheiterhaufen. Doch Papst Gregor IX. (1227 bis 1241) gab lange vor
der Reformation als Erster den Befehl, Hexen zu verfolgen. Und
Innozenz VIII. legitimierte 1484 mit einer päpstlichen Bulle
den Hexenglauben in der Kirche. (Spiegel, 24. April)
[2000:] A report out this week will show an 'incredible rise' in interest in white witchcraft - or wicca - among girls and young women. [...] Una Cummins of [...] Quadrille Press, told The Observer: 'We have been overwhelmed at book signings and events. We find women in their thirties and younger girls are the biggest fans, and love potions have to be a major attraction. It must be something to do with the turn of the century and the popularity of programmes like 'Sabrina the Teenage Witch'.' [...] The trend is causing consternation among some Christian groups, including the publication 'Youthwork' which commissioned the research. Editor John Backeridge said its results showed 'a dangerous trend'. Practising witches say there is nothing for churches or parents to worry about. (Tracy McVeigh, Observer, 30 Jul)
See also Diane Purkiss, The Witch in History: Early Modern and Twentieth-Century Representations: http://ihr.sas.ac.uk/ihr/reviews/hutton.html
http://ihr.sas.ac.uk/ihr/reviews/hutrep2.html
[Der Spiegel hat neue Erkenntnisse gewonnen :]
[2001:] Die erste Hexe wurde 1275 in Toulouse verbrannt. Insgesamt kamen in Europa nach vorsichtigen Schätzungen 50 000 bis 80 000 Frauen um [...]. Die letzte "Hexe" wurde 1793 in Posen hingerichtet. (Spiegel, 8. Oktober)
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